Spinnfischen auf Seeforellen Leave a comment

Die Königin der Alpensee, Fisch der 1000 Würfe, dies sind nur einige Begriffe, die jede*r Fischer*in schon einmal gehört hat. Ist es wirklich so, ist die Seeforellen-Fischerei mit der Spinnrute tatsächlich so anspruchsvoll? Im heutigen Blogbeitrag werde ich über die erfolgreichsten Köder und Techniken erzählen und das Spinnfischen auf Seeforellen etwas eingehender beschreiben.

In den Wintermonaten sind die Seeforellen auch in Ufernähe sowie im Freiwasser zu finden. Somit haben nicht nur die Bootsfischer, sondern auch die Uferfischer immer die Möglichkeit, die eine oder andere Seeforelle ans Band zu bekommen. Die Tiefe, in der sie sich aufhalten, ist von Wassertemperatur und Nahrungsangebot abhängig. Im Februar-März finde ich sie meistens von der Oberfläche bis zu 10 Meter tief in kleineren Gruppen, die aus 3-5 Forellen bestehen. Sie sind meistens bis zum 50cm lang, die grösseren sind nach meiner Erfahrung höchstens zu zweit.
Wenn die Seeforellen unter der Oberfläche auf die Nahrungssuche sind, haben wir als Spinnfischer eigentlich super Chanchen. Wir können die Fische, wenn sie Insenkten oder andere Nahrung aufnehmen, gut beobachten und mit zielgenauen Würfen anfischen. Wenn Sie tiefer stehen, ist die Situation ganz anders, wir müssen aber trotzdem nicht «blind» angeln.

Wenn ich die Seeforellen nicht auf Sicht anwerfen kann, muss ich solche Stellen aufsuchen, wo die Silberbarren sich gerne aufhalten. Solche Hotspots sind die Bach-, und Flusseinläufe sowie Seeströmungen. Sie sind am besten nach Regen und Gewitter zu entdecken, da auf der Oberfläche immer treibende Schwämmhölzer, Blätter usw. zu finden sind. Hier ist auch immer Nahrung für die Seeforellen vorhanden, wie verschiedene Insekten, Larven, Käfer und andere Kleintiere. Ein Top Spot zum Spinnfischen. Da die Spots öfters nicht grad am Ufer sind, müssen Uferfischer eine an weite Würfe angepasste Ausrüstung haben. Es ist oft ein Nachteil, nur die Ködergrösse und das Gewicht zu erhöhen, da der Köder beim Einholen oft zu sehr beschleunigt wird…
Als Spinnrute nehme ich am liebsten eine mit semiparabolischer Aktion, somit kann ich die unerwarteten Sprünge und Ausbrüche der Seeforelle gut eindämmen. Ich bevorzuge hier Ruten von Daiwa oder Spro mit einem Wurfgewicht bis 50g. Uferfischer sollten am besten bis 270cm, Bootsfischer ab 200cm auswählen. Die Spinnrolle ist ein extrem wichtiger Bestandteil, muss eine äusserst zuverlässige Bremse und einen flachen, aber Breiten Spuhlenkopf haben, um mit dünnen geflochtenen Schnüren auch in die Weite zu kommen. Bei der Rollenauswahl bevorzuge ich Modelle aus dem Hause Daiwa mit ATD Bremse.

Die ATD Bremse läuft im Vergleich zu herkömmlichen Bremssystemen ohne den sonst üblichen, höheren Anfangswiderstand an und hält kontinuierlich die eingestellte Bremskraft. Als Hauptschnur nehme ich ausschliesslich achtmal geflochtene Schnüre. Vorfachmaterial ist bei mir nie länger als die Hälfte des Spinnrute; somit kommt der Verbindungsknoten nie durch den Spitzring und die Montage wird nicht beschädigt.

Die Köder sind immer ein grosses Thema. Hier spielen Schwimmverhalten und Ködergrösse immer eine grosse Rolle. Die Köderfarbe kommt – meiner Meinung nach – erst an dritter Stelle. Wenn unser Köder nicht den Lauf und die Grösse hat, die die Seeforellen eben mögen, können wir die schönsten Farben haben: Sie werden nicht funktionieren. Deswegen finde ich erst sehr wichtig, eine grosse Aufmerksamkeit auf den Köderlauf zu legen.


Für Seeforellen ist einer der besten Köder – wie viele bereits wissen – Löffel aus Blech. Sie sind gut zum Werfen und haben eine riesengrosse Palette von Formen und Farben. Wie sollen wir dann den besten für unsere Fischerei aussuchen? Wie vorher schon erwähnt, ist zuerst auf das Schwimmverhalten zu achten.

Ein schlanker Löffel hat meistens ein schnelleres, aber doch ruhigeres Schwimmverhalten gegenüber dem hinten breiteren Blinker. Ich fische am liebsten mit schlankem Löffel, da ich durch die Köderführung ein vielseitigeres Köderspiel erzeugen kann. Sehr erfolgreich ist es, wenn man einfach den Köder ohne Spinnstops oder unnötiges «Rupfen» einholt.

Das Schwimmverhalten kann man durch die Einholgeschwindigkeit ändern, das schnelle Einkurbeln verursacht auch einen etwas unruhigeren Lauf und der Köder bricht seitlich aus. Aber Vorsicht, die zu schnelle Köderführung und ein ständig drehender Köder ist für die Seeforellen gar nicht interessant und sie werden ihn nicht attackieren.

Der zweitbeste Köder für das Seeforellenfischen ist für mich der Wobbler. Davon finden wir auch eine breite Palette auf dem Markt, sie sind aber natürlich nicht alle für unsere Fischerei geeignet.

Am besten sind verschiedene Stickbaits und weitere, längliche Wobbler mit guten Wurfeigenschaften. Wenn der ausgeworfene Köder in der Luft anfängt, sich zu drehen, werden wir unseren Köder nicht in die gewünschten Weite bringen. Ausserdem wird er auch oft in unserem Vorfach hängenbleiben.

Vor drei Jahren haben wir auch unseren Wobbler entwickelt. Die sinkenden Wobbler sind in fünf Top Farben erhältlich und sind speziell ausgewogen: Somit entsteht kein Drall beim Auswerfen und wir können damit alle Tiefen gut befischen. Wenn man leicht zuckt, bricht der Wobbler leicht aus. Somit ist er eine perfekte Beute für jede Seeforelle.

In den letzten Jahren haben wir und unsere Kunden auch immer gute Erfolge beim Spinnfischen gehabt. Ich kann Euch allen nur empfehlen, mal mit der Spinnrute auf Seeforellenjagd zu gehen, und ihr werdet auch wunderschöne Angeltage am und auf dem See erleben können.

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