Wenn es um (Gross)Zanderfischen geht – Teil 2 – Rute, Rolle und Schnur

Wenn es um (Gross)Zanderfischen geht – Teil 2 – Rute, Rolle und Schnur

In dem ersten Teil habe ich Euch über die Möglichkeiten des Grosszanderfischerei erzählt. Das Thema zeigt ein riesen Interesse, was mir richtig Freude macht, und mich motiviert die Zander-Serie weiter zu schreiben. Was mir extrem gefallen hat, dass nicht die schon gut bekannten Fragen wie «Wo genau, welche Tiefe usw.» bekommen habe, sondern wirklich das geweckte Interesse gespürt habe. Das ist sensationell, denn das Ziel ist eben, dass jeder nach dieser Zander Serie die Zanderfischerei in der Schweiz selber ausüben, und die Kapitalen Zander selber überlisten kann unabhängig davon, ob er Bootsfischer oder Uferangler, Anfänger oder ein erfahrener Angler ist.

Nun, schauen wir mal etwas genauer die Angelgeräte an, am besten sofort mit den Ruten.

Jeder hat bestimmt schon mehrere Videos, Berichte über die «beste» Zanderrute gelesen. Muss so lang, so schwer, so hart, und noch vieles zu sein. Ja, dass stimmt sicherlich auch, aber wir dürfen etwas nicht vergessen, wir müssen die passende Rute für unsere Gewässer aussuchen, es hilft uns nicht viel, wie unseren Fischerkollegen in anderen Europäischen Gewässer angeln, wir müssen die Fische hier in der Schweiz überlisten. Und das braucht sicherlich die richtige Rute…


In Osteuropa und teils auch in Nordeuropa wird mit eine Zanderrute gefischt, welche einen feinen Spitz, geringe Wurfgewicht besitzt. Der Grund ist die niedrige Wassertiefe. Man braucht nie eine steife Rute mit hohe Wurfgewicht zu fischen, wo die Zander, wenn sie sich «tief» aufhalten, in 2-4 Meter Wassertiefe zu finden sind. Ich musste oft tagsüber mit 3-5g Jigheads angeln, am Abend und in der Nacht sogar oft Weightless mit Offset Haken mein Köder über die Steinpackungen und verschiedenen Hindernissen präsentieren zu können. Hier sind neben dem kleinen Wurfgewicht, 5-35g, auch kürzere Ruten «1.80-2.40m» angesagt. Solche Ruten sind natürlich nicht für die Wobbler Fischerei geeignet, da brauchen wir etwas stärkere, schnellere Ruten. Aber darüber etwas später…



Also, in unsere Seen, wo auch in den Sommermonaten die Zander meistens tiefer zu finden sind, müssen wir auf die Rutenauswahl viel mehr achten. Egal ob wir vom Boot oder vom Ufer aus Fischen, eine mindestlänge von 240cm ist Pflicht. Am liebsten fischen ich 270cm lange Angelruten. Das Wurfgewicht der Rute soll ab 20 g bis um 80 g legen. Der Spitz der Rute muss schnell, aber feinfühlig sein, und ein bretthartes Rückgrat ist ein Muss. Aber wieso ist das?

Wir möchten die Zander vom Boot aus ziemlich von weit weg anfischen, vom Ufer aus müssen wir oft so tun. Mit den passenden Rollen und Schnur erzielen wir super weite Distanzen, welchen oft bei 50-60m liegen. Die Wassertiefe wo wir den Grosszander vermuten liegt bei 5-15m (tagsüber sind oftmals tiefer, am Abend dürfen wir bis um 22.00 Uhr fischen). Wenn wir an der Grundnähe oder direkt am Grund unseren Köder anbieten möchten, müssen wir nicht nur die harte, knochige Zandermaul durchhaken können, sondern die Wiederstand des Wassers müssen wir auch noch dazu bekämpfen. Um ein sicheres Haken zu bekommen, benötigen wir unbedingt eine Rute, welche für diese Bedingungen perfekt passt.


Im Spätherbst und Winter, wie es wir schon besprochen haben, sind die Grosszander noch tiefer unten, so ist das grosse Wurfgewicht hier auch immer ein Vorteil. Und es kommt noch dazu, dass wir als Beifang immer wieder mit schönen Hechten getroffen werden.
Eine Xtra-Harte Rute empfehle ich jedoch nicht, weil mit einem steifen Stock werden wir die nötige Wurfweite nie erreichen, und die Bisserkennung ist auch deutlich schlechter. Und es ist natürlich der wichtigste Punkt bei der Grosszander  Fischerei. Die erhoffte knallharte, gut erkennbare «Tock» bleibt oft aus. Anstatt dessen ist meistens ein leichter Zug auf die Rute, oder auch nur eine «Taktfehler» in der Absinkphase zeigt uns, dass an die andere Seite der Leitung ein Grosszander sein sollte. Und natürlich, solche Bisse sollen wir sofort erkennen und verwerten können, da die Chance, dass der kapitale Räber ein zweites Mal unser Köder testet, ziemlich gering ist.

Wenn wir es alles vor den Augen behalten, bleiben nicht wirklich viele, ideale Zanderrute zur Auswahl. Sie sollen schnell, fein, aber auch hart sein. Dürfen nicht allzu viel wiegen, müssen aber die bisse trotzdem gut weiterleiten, und wenn es um das geht, sollen sie auch die grossen Fische sicher ausdrillen und in den Feumer bringen können. Ich durfte ziemlich viele Ruten testen, und musste feststellen, dass die folgenden Ruten sich am besten eignen für die Zanderfischerei in unseren Gewässern:

Jetzt noch paar Wörter über die Passenden Fischerrollen. Ich verwende am liebsten eine Grösse von 2500-3000. Die haben genügend Schnurkapazität, Bremskraft und natürlich einen genug stabilen Aufbau. Ich vermeide Stationärrolle, welchen zu viel Plastikanteil haben, und bevorzuge solchen, wo wirklich qualitativ gut sind. Es ist mal vorgekommen, dass mein Fischerkolleg in einem harten, schneereichen, paar stündigen Angeltag seine nagelneue Rolle schon nach zwei Zandern wegwerfen musste. Also das geht für mich gar nicht, ich muss mein Gerät vertrauen können und es muss immer voll funktionsfähig sein. Da gibt es keinen Kompromiss.

Auf die Übersetzung der Rolle achte ich nicht extrem viel, meistens die Rollen nach einer gewisse Qualität besitzen schon die nötigen Eigenschaften. Bei mir haben sich die Daiwa Rollen am besten bewährt. Den Modellen, wie Exist, Certate, Ballistic, Freams und neu die Fuego LT leisten immer ein sicherer und vertrauenswürdiger Job, es ist noch nie passiert, dass meine Rolle mich im Stich gelassen hat. Neben die Daiwa Rollen kann ich gut noch Modelle von Abu Garcia und Penn empfehle.

Es ist sehr wichtig, dass als Zanderrolle eine gewisse Qualität ausgewählt wird. Wir können uns eine wackelige Rolle mit einem unruhigen Lauf erlauben. Wir müssen unsere Geräte am besten optimieren können, und dazu gehört nicht nur die Rute, sondern auch die Rolle dazu.

Das nächste, was oft unterschätzt und vernachlässigt wird, ist die Seele unsere Ausrüstung, die Angelschnur. Wenn dies nicht zur Rute und Rolle perfekt angepasst wird, verkleinern wir unseren Fangerfolg stark, sogar können wir ihn leicht auf die null Reduzieren. Die optimale Schnur soll dünn aber genug Stark sein. Beim Einkurbeln darf nicht zu laute Geräusche von sich geben und darf nur wenig Wasser einsaugen. Die dünneren Durchmesser erleichtern unsere Fischerei bei windigen Wetterverhältnisse und beim Fliessgewässer oder starke Unterwasserströmungen verwende ich am liebsten minimum 8 Fach geflochtene Schnüre in einen Durchmesser zwischen 0.10-0.14mm, welchen in Japan produziert werden. Die haben bei mir immer die Prüfung bestanden und ich traue ihnen 100 prozentig. Wir hören oft, dass helle oder fluoro Farben gut geeignet sind, weil man sie in der Dämmerung am besten sieht. Also das ist das letzte, was ich überlege und rate ich sogar davon ab. Also nicht von den farbigen Schnüren, sondern von dem Beachten der Schnur oder Rutenspitze. Wenn ich feststelle, dass meine Schnur sich bewegt wegen eines Bisses, nehme ich es auch wahr, und erst nachher tätige ich den Anschlag, dann bin ich meisten schon zu Spät. Deshalb fische ich mit den oben genannten Ruten und Rollen, die die Bisse perfekt zu mir leiten, somit spüre ich alles sofort und bin nie zu spät.

Ihr habt bestimmt auch Fischer gesehen, welche im eindunkeln, wenn Sie die Schnur nicht mehr sehen, mit der Stirnlampe den Rutenspitz anleuchten. Das ist der grösste Fehler und verscheucht den Zander sofort.

 

Eine sehr wichtige Rolle spielt auch das Vorfach. Da es ein sehr komplexes Thema ist, werden wir in den nächsten, dritten Teil richtig unter Lupe nehmen.
Wenn Ihr Fragen oder Anregungen bezüglich Teil 2 habt, könnt ihr eure Fragen unter folgendem Link stellen:
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